Bericht Team 2, Berni
1000 Pfund Rallye 2017 – 5 Jahre Jubiläum!
Ein Bericht von Bernhard Humer aus der Sicht der Organisation Die 5. Ausgabe unserer 1000 Pfund Rallye ist bereits Vergangenheit. Es hat etwas gedauert bis ich nun endlich diesen Bericht geschrieben habe. Daraus resultierte auch die Entscheidung der Wahl unseres Fahrzeuges. Bei einem, oder mehreren Bieren, in meiner gemütlichen Werkstätte diskutierte ich mit meinem langjährigen Co-Piloten, Martin Sperl alias Captain Slow über die möglichen Boliden. Das Auto sollte im vorgegebenen Budget der Rallye-Regeln liegen und wir sollten dafür ein Auto bekommen mit welchem wir die Tour mit möglichst wenigen Problemen bewältigen können. Ich war einfach nicht in der Lage bei dieser Rallye, so wie die Jahre zuvor, viele Pannen „on the Road“ zu beheben. Ich wollte dieses Jahr etwas entspannen. Stundenlang durchforsteten wir das Internet auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau. Was soll ich euch sagen. Natürlich sucht man etwas weiter und weiter…… Die Anreise vom Ort des Kaufes bis zum ersten Treffpunkt dem Goodwood Revival Meeting soll ja auch nicht zu viele Strapazen mit sich bringen. So sollte es dann auch sein. Knappe 80 Meilen von Goodwood entfernt bekamen wir das Objekt unserer Begierde. Ein Jaguar XJ8 3.2 Liter 237PS Bj. 1998 um nur 900 Pfund. Kurz 2-3 Emails hin und her geschrieben, online überwiesen und er war unser! Auch dem einen und anderen Team musste ich beim Autokauf noch behilflich sein. Aber kurz vor dem Start der Rallye hatten wir alle 6 Fahrzeuge zusammen. Wie dem zu entnehmen waren wir 6 Teams mit 12 wagemutigen Piloten. Ein weiterer Clubkollege fährt immer mit seinem Transporter und meinem 6m Hänger als Servicefahrzeug nach Goodwood und bringt uns sämtliche Campingutensilien wie Bier und das restliche Zeug was man so braucht. Wie auch die Jahre zuvor flogen wir Rallye-Teilnehmer an einen Mittwoch gemeinsam von Salzburg nach London Stansted. Von dort jedes Team sehen wie es zu seinem gekauften Fahrzeug kommt. Durch einen geschickten Einkauf war es uns möglich dass wir für drei Teams nur einen Leihwagen nehmen mussten da die gekauften Autos knapp nebeneinander lagen. Den ersten Wagen welchen wir übernahmen war der TVR Chimaera vom Team „Blue Bottles“. Nur schnell gecheckt ob er anspringt, die Leute nach den Kriterien „der englische Sprache mächtig“ und „Fahrer des nächsten Autos“ zurückgelassen und schon fuhren wir weiter. Die zwei Zurückgelassenen machten sich mit dem TVR am Weg zum Auto des zweiten Teams und wir anderen vier begaben uns auf die letzten Meilen zu unseren Jaguar. Diesen Platz sollten wir nach einer halben Stunde erreichen. Die Firma war ein Mischmasch aus Autowerkstatt und Schrottplatz. Der Besitzer tat etwas überrascht bezüglich unsere Ankunft. “ Er hätte nicht mit uns gerechnet“. Warum fragte ich? Es war doch alles ausgemacht. Sogar pünktlich auf die Minute waren wir! Captain Slow übernahm das Steuer des Jaguars und folgte mir mit den restlichen zwei Passagieren zum vorgebuchten Hotel. Dort trafen wir auch wieder Auf Andi Ebner mit dem TVR und Martin Fischer mit seinem Jaguar XJ40 welchen die beiden in der Zwischenzeit auch abgeholt hatten. Am Abend gab es noch ein exzellentes (kleiner Scherz) Dinner und ein paar Bier als auch die schlechte Nachricht vom Service-Bus dass er beim Hänger mittlerweile den zweiten Reifenschaden hat und sich erst am nächsten Tag auf die Suche nach einem Reifenhändler machen kann. Der Morgen brachte uns ein english Breakfast. Dieses ist, wenn man schon öfters in UK war, ja auch nicht so schlecht und hält zumindest eine gewisse Zeit an ohne sofort wieder Hunger zu haben. Natürlich erledigten wir unsere hochgestellten Ziele mit Bravur und kamen so Mitte Nachmittag in Goodwood an. Das TVR Team bereits vor Ort. Vom Service-Fahrzeugnichts zu sehen. Nicht so schlimm? Doch, sagen wir! Denn im Anhänger ist der gesamte Biervorrat! Natürlich hatten wir ja etwas vorgesorgt und mit dem Whiskey, in weiser Voraussicht auch etwas Bier eingekauft. Nachdem endlich der Nachschub an Bier eingetroffen war kam auch das Team Reitinger/Dachs mit ihrem MGB/GT an. Etwas danach auch unsere Flieger welche am Weg vom Flughafen nach Goodwood beim Leihwagen auch einen Reifenschaden hatten Um den späten Nachmittag noch perfekt zu machen kam auch der Service-Bus an. Jeder legte Hand an so dass unser Lager mit allen Zelten in weniger als zwei Stunden stand. Kaum fertig damit richtete sich unser Koch über das mitgebrachte Chilli con Carne um unseren Hunger zu stillen. Mittlerweile kam auch das Team Old Metal, Vater und Sohn Gebetsberger, mit ihrem sunbeam Talbot Special von 1947 an. Somit war nur noch das Team Javernik/Keskic mit dem Vauxhall Nova ausständig. Wir feierten den ganzen Abend bis in die Nacht. Oder war es doch bis in den Morgen? Den Freitag und den Samstag verbrachten wir, bestens gelaunt, in Goodwood. Einige schraubten an ihren Fahrzeugen, andere Genossen die Veranstaltung oder taten beides. Freitag am Abend traf auch das letzte Team ein sodass wir vollständig waren. Am Sonntag nach dem Frühstück dann der große Aufbruch. Abbau von unserem Lager und Verstauung im Bus und Hänger. Wir mussten etwas umschichten da wir den Sunbeam Special leider mit dem Hänger nachhause schicken musste. Er war der Herausforderung der Rallye nicht gewachsen. Um aber dem Team Gebetsbergers die Rallye dennoch zu ermöglichen teilten wir das Team auf die zwei Jaguar auf. Martin und ich schnappten uns den Sohn Manuel während Gerhard, der Vater im Jaguar von Martin Platz fand Der Start zur Rallye erfolgte um 10:00 im 10Minuten Takt. Wie es sich gehört wenn man mit einem Jaguar fährt, statteten wir Manuel mit einer Chauffeurs Kappe aus und nahmen stilvoll am Rücksitz Platz. Die erste Etappe führte von Goodwood zur Fähre nach Dover. Diese Strecke war sehr knapp bemessen so dass es nur den direkten Weg zu wählen gab. Montag, die erste wirklich spannende Etappe! 440 Km und mindestens 7 Stunden Fahrzeit. Bei Martins Jaguar musste zum ersten Mal geschraubt werden da ein Bremskolben festgegangen war. Der Dienstag sollte eine Sonderaufgabe bringen. Über all diese Sonderaufgaben war nicht einmal ich informiert da diese von meinem BackOffice organisiert wurden. Die Etappe selbst hatte es wieder in sich! 650km und mindestens 11:30 Fahrzeit! Natürlich waren wir mit unserer etwas abgekürzten Strecke die Ersten im Hotel. Nachmittags wieder Manuel, alias James, am Steuer, gönnten sich Martin und ich ein oder zwei kühle Blonde aus unserer „coolen Uschi“ (Kompressor-Kühlbox). Vor dem Abendessen verteilte ich die Kuverts mit der Sonderaufgabe für den kommenden Tag. Diese Aufgabe hatte es in sich! „Be a Princess“, so der Name! Jedes Team bekam 3 Stück Prinzessinnen Sticker. Diese mussten am nächsten Tag auf die Fahrzeuge der anderen Teams geklebt werden. Aber erst nach Abfahrt vom Hotel und nur bis zur Ankunft beim neuen Hotel. Und das Ganze natürlich unbemerkt vom anderen Team! Es gab Punkteabzüge für jeden Sticker welchen man geklebt bekam und aber auch Punkteabzüge für jeden Sticker welchen man selbst nicht geklebt hat. Also ein Räuber und Gendarm Spiel für unterwegs. Unsere eigene Taktik war jene dass wir am nächsten Morgen die Ersten waren welche aufbrachen. Wir fuhren auch die gesamte Etappe um unterwegs möglichst viele Gelegenheiten zu haben um andere Team abzupassen und eine zu kleben. Wie jeden Tag ließen wir auch diesen mit gutem Essen, Bier und Wein ausklingen. Die Königsetappe! Manuel war danach etwas geschafft so dass ich wieder das Steuer übernahm und den hmten Col di Turini hinaufbrauste! Danach halb runter und durch kleine Täler mit tausenden Kurven hin zum Col de la Bonette. Vorletzte Etappe Beim Hotel angekommen genossen wir das übliche Parkplatzbier aus der coolen Uschi und servicierten den Jaguar mit etwas Öl. Dabei fand Manuel einen „Defekt“. Ein abgerissener Unterdruckschlauch. Endlich haben wir eine Panne. Obwohl ich nicht wusste was dieser Schlauch bewirkt oder auch nicht. Ich hatte auch keine Ahnung wo das andere Ende sein sollte. Also knieten wir uns wortwörtlich in die Arbeit (nämlich in den Motorraum) um das andere Ende zu suchen. Dabei hatten wir diverse Abdeckungen zu entfernen und das Luftfiltergehäuse wegzunehmen. Was, ist es wirklich schon Samstag? Ist es wirklich schon wieder vorüber? Nur noch nachhause? In Sterzing wollten wir die Autobahn nehmen. Doch schon nach 2km Stau. Nächste Abfahrt nach einer halben Stunde im Schritttempo runter von der Autobahn auf die Bundesstraße. Schon nach kurzer Wegstrecke die Bundesstraße gesperrt wegen Baustelle. Umleitung über das „Gehackte“ bis nach Rum. Weiter bis Wörgl über die Bundestraße. Zähflüssig, Stau, Ampeln, Beschränkungen. Durchs Brixental nur Stau! Durch Kitzbühl nur zähflüssig! Rauf auf den Pas Thurn endlich etwas freie Fahrt. Runter Nach Mittersill. Weiter nach Zell am See nur zähflüssig. Bis nach Bischofshofen endlich etwas flüssiger Kolonnenverkehr. Lammertal gesperrt. Umleitung über Golling. Pass Gschütt, Gosau, Hallstättersee die letzte Durchfahrtskontrolle! In Steeg noch ein letztes Bier und Endspurt bis nach St. Georgen im Attergau. Nach 3.300km (trotz Abkürzungen) war die 1000 Pfund Rallye 2017 wieder zu Ende. Die nächste Ausgabe gibt es erst wieder 2019. Mit sehr vielen Neuigkeiten und Änderungen. Berni |
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